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Da Propaganda nach den selben Mechanismen funktioniert wie Werbung, wird auch die graphische Gestaltung von Propaganda-Gemälden der Bildsprache von Werbeplakaten entsprechen. Oder: der Sozialistische Realismus ist die Bildreklame der 30er und 40er Jahre in sowjetischer Version. (Und es ist kein Zufall, dass in Nazideutschland Leni Riefenstahls Filme wie überlange Werbespots wirken.) Daher erübrigen sich meine Ansicht nach auf tiefschürfende Analysen von Gemälden im Stil des Soz.-Rea. bzw. deren Nachahmer. Wie bei der Plakatkunst kann man sich auf handwerkliche Aspekte und einfache Geschmacksurteile („gefällt mir / gefällt mir nicht“) beschränken bzw. das Bild als Zeitdokument sehen – alles andere wäre Zeit- und Gedankenarbeitsverschwendung.
Nachtrag: das soll keine Abwertung von Gebrauchskunst sein. Nur eine Abwertung einer IMO künstlichen Bedeutungsschwere.
Das stimmt nicht ganz, Dein Analogieschluß ist so nicht haltbar. Auch im Sinne der Logik nicht 😉
Ikonographisch lassen sich auch diese Bilder einer Lektüre unterziehen, die nicht bloß tiefenschwere Bedeutung überstülpen will. Und „gefällt mit/gefällt mir nicht“ mag bei Dr. Oetker-Kofferraum-Pizza oder bei Nudossi, also bei Waren, funktionieren, in der Analyse und Kritik von Werken reicht es jedoch nicht hin.
Die sozialistischen resp. politischen Plakate der 30er Jahre sind ein Thema für sich und lassen sich nicht mit dem sozialistischen Realismus über einen Kamm scheren.
Im übrigen fällt auch das zweite Bild in Momorulez‘ Text „Auf Augenhöhe“ … in diese von Dir kritisierte Kategorie. Es ist ein Stück Leipziger Schule, allein schon über die pastellartige Farbgebung. Und zwar ist es dies auf eine gute, geniale Weise. Dieses Bild ist kompositorisch, von der Art des Gemachtseins und vom Bildaufbaus her derart gelungen, daß ich beinahe einen Text dazu geschrieben hätte. Es scheint diese Bild wie Al fresco ‚gemalt‘, changierend zwischen Wandgemälde mit jenem kultischen Charakter, der der bürgerlichen Kunst nun einmal bis heute eigen ist (Benjamin) und dem Rotzigen, Schnellen des auf die Fassade eines Hauses Gesprühten. Ein verwischter Moment, der eingefangen und in die Arbeit genommen wurde.
Waren allerdings für Greenberg wie für Adorno schon entscheidende Impulse, ihre ästhetischen Theorien und Texte zu entwickeln. Das wird ja manchmal vergessen, dass der Schock über das, was unter Stalin und dessen Propagandamaschinerie entstand, das gebrochene Versprechen des Kommunismus als bessere Welt, für diese Generation ebenso prägend war wie der Nationalsozialismus, gerade bei den Texten aus den 30er Jahren, nach Auschwitz ging dann doch eine Schere auf. Und das ist immer was, was man diesen Verständlichkeits- und „Wir müssen die Massen mitnehmen“-Agitatoren aufs Brot schmieren muss, jene, die jede Abstraktions als „volksfern“ geißeln. Dass sich die Cola-Werbung und manches aus dem „Ostblock“ so frappierend ähnelt, das ist schon erstaunlich. Wobei man bei den Sozialistisch-Realistischen mehr Bezüge auf ehemalige Avantgarden – Impressionisten, Expressionisten und so – findet, bei den Amis mehr zu Comics zum Beispiel. Was – auch angesichts dessen, dass ich nun „Über das Leben und Schreiben“ von Stephen King gerade mit Vergnügen lese – eine ganz interessante Spannung ergibt. Bin doch ganz schön Ami, stelle ich immer wieder fest, was Literatur betrifft. Und da gibt es so eine Haltung, die Traditionen anders spiegelt, die ich prima finde.
Das Bruns-Portrait bei „auf Augenhöhe“ – Danke für diesen Kommentar! -: Die Komposition ist ja im Grunde genommen fast noch die des Sportfotografen, nur dass die Figur nach unten in einen Rahmen verlängert wurde, der vorher nicht da war, und der Hintergrund weitergehend weg-ge-glowt ist bis auf Farbspurenreste. Und die Zeichnung, die ja mit Finger auf einem iPad bestimmte Konturen aufnimmt und variiert verstärkt, karrikiert, nimmt auf klassische Methoden wie die Kreuzschraffur in einem Spiel der Linie. Da ich aber das mit der Kreuzschraffur so gar nicht drauf habe, entsteht dadurch tatsächlich so was wie ein angedeutetes Simulieren das Klassisches Hell-Dunkels der Alten Malerei, wenn man das weiter bearbeitet. Dass man dann durch Filter wie das wundervolle App „Grunge it“ sowohl die Materialität und Schwere des Frescos auf einer Mauer als auch einen vergilbten, verblichenen, verflüchtigten Effekt erzeugt, das finde ich auch ziemlich spannend, weil man sich ja die ganze Zeit im rein virtuellen Raum bewegt.
Ich finde ja deshalb immer, dass man ganz materialistisch die mediale Beschaffenheit und deren Erzeugungsweise schon auch als Teil der Ästhetischen Theorie begreifen muss, aber unabhängig von Künstlerintentionen. Weil sich dadurch seltsame Zusammenhänge ergeben, die z.B. ein Neo Rauch unzulässig verrätselt. Der arbeitet ja mit genau jener Gebrauchs- und Werbegrafik, die man oben auch sieht in der Cola-Reklame, und verortet sich recht offensiv auch in der Pop-Art-Tradition – lädt diese dann aber mit anschwellendem Bocksgesang auf, was keine Unterstellung ist, mit Botho Strauß hat er zusammen gearbeitet, und genau diese Fusion ist fürchterlich gruselig: Pop, der sich mit Pseudo-Tiefe und Verrätselung auflädt. Jeder zweite Artikel in DIE WELT arbeitet so.
Zu dem Themenkomplex sind die Seiten 118 ff. im Kapitel über die Kultrurindustrie in der Dialektik der Aufklärung einfach äußerst erhellend, gerade auch was die Relation USA-Deutschland angeht.
Ja, ich hätte differenzieren sollen – aber der sozialistische Realismus als Propagandakunst ist in der Tat extrem „reklamehaft“. Die Nazi-„Kunst“ ist noch mal ein Kapitel für sich, Riefenstahl ist, als Vertreterin der „Moderne“ (starke expressionistische Einflüsse, wäre sie Malerin gewesen, hätte sie Malverbot bekommen – schade, dass sie keine Malerin war) nicht repräsentativ.
Danke, momorulez, für das Beispiel Rauch. So etwas in der Art hatte ich im Hinterkopf, bin aber nicht darauf gekommen. (Ich sollte besser nur dann kommentieren, wenn ich nüchtern und ausgeruht bin.)
Martin, Du bist hier auch volltrunken und unausgeruht jederzeit als Kommentator höchst willkommen!
@Che:
Ich kann ergänzend immer nur Greenbergs „Kitsch und Avantgarde“, einer der wohl einflussreichsten Texte zur Kunst des 20. Jahrhunderts (vor allem für den Abstrakten Expressionismus) und heute irgendwie vergessen, wärmstens empfehlen. Manches, was auch Adorno meint, wird in dem Text etwas leutseliger formuliert, die Bezüge zur stalinistischen Bilderproduktion sind expliziter. Manches, was ich prima finde, würde er in Bausch und Bogen verdammen.
@ Che
„sind die Seiten 118 ff. im Kapitel über die Kultrurindustrie in der Dialektik der Aufklärung einfach äußerst erhellend“
Auf welche Ausgabe beziehen sich die Seitenzahlen?
Fischer, Frankfurt 1984.