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Man muss fast befürchten, womöglich schon bald werden die Bürger gezwungen, DNA-Proben abzugeben und jederzeit ihren Standort (via GPS) sowie ihre Identität (auch im Internet) sichtbar zu machen. Die große Frage ist: Wer gewinnt das Wettrennen und wird diese großen Ziele möglichst umfassen verwirklichen, Wirtschaft oder unsere gewählten Volksvertreter? England ist auf dem Weg zur Totalüberwachung, und auch hier läuft ein Wettrennen zwischen „privat“ und „Staat“.
Die Google-CIA-Kooperation macht eine dritte Möglichkeit sichtbar: Beide gemeinsam. Der eine zur Ausübung ökonomischer Macht (z.B. auf dem Werbemarkt), der andere zur Ausübung politischer und sozialer Macht. Und wir mittendrin, als bloßes Objekt der Neugier.
Neugierder Kontroll- und Herrschwut von Politik und Wirtschaft.
In den USA und GB muss eine Bewerbung in den Müll geworfen werden, wenn dem Lebenslauf ein Bewerbungsfoto oder Angaben zur Religionszugehörigkeit beigefügt sind. Dann verstößt er nämlich gegen das Neutralitätsgebot und die Antidiskrimnierungsbestimmungen.
Was natürlich der reinste Sozialismus ist, eine totalitäre Maßnahme, die die Freiheit des Einzeln wie auch die wirtschaftliche Freiheit brutalstmöglich unterdrückt. Die gehen über Leichen, diese realsozialistischen, angloamerikanischen Staaten!
Der Zwand zur Identitätspreisgabe wird bei den ersten Unternehmen ja schon geprobt (siehe diese seltsame WoW-Diskussion) und via E-Postbrief vorbereitet (wobei ich immer noch die Tatsache, dass die Post pro Email 55 Cent kassieren will, am seltsamsten finde).
In liberalen Diskussionen plädiere ich ja immer dafür, Großkonzerne nicht als „privat“ zu betrachten, sondern sie auf der Ebene staatliche Institutionen zu analysieren. Auch und gerade wegen dieser Verknüpfungen, auf die Du hier aufmerksam machst, MR.
Ich glaube ja auch, dass grössere Organisationen in sich sehr ähnlich funktionieren – Behörde, Konzern, Bank. Und habe bei meinem ehemaligen Arbeitgeber auch hautnah erleben dürfen, wie ein Quasi-Familien Unternehmen immer weiter wuchs, bis mit wachsender Abstraktion vom einfach-alltäglichen Miteinander auch diese Kartierungen und Raster die Haltung zu den Angestellten pràgte. Stimme Dir da vollkommen zu. Zudem die Kriterien der hochdotierten Prrsonalplanerin auch noch völlig dysfunktional waren. Und tatsächlich wurde plötzlich geschnüffelt. Ganz finster.
Der einzige Unterschied ist natürlich das Ausmaß der Gewalt, die die jeweilige Institution letztendlich zur Durchsetzung ihrer Regeln und Absichten anzuwenden in der Lage ist. Doch auch hier muss man den Unterschied relativieren: Natürlich hat „der Staat“ ein ganz anderes Gewaltpotenzial als, sagen wir mal, KiK. Aber das greift ja nur hundertprozentig, wenn man den Staat ganz totalitär als eine homogene Einheit und nicht als Ansammlung von Institutionen begreift. Dann haben nur manche Institutionen ein echt höheres Gewaltpotenzial, das sie aber für gewöhnlich nur auf Basis von Mechanismen einsetzen dürfen, deren Auslösung prinzipiell auch für Private denkbar ist.
Wogegen Liberale eigentlich sein müssten (im Gegensatz zu Libertären nämlich) ist eine Verhinderung der institutionellen Homogenisierung. Je mehr der Staat „wie geschmiert“ läuft, mit Institutionen, die „aus einem Guß“ handeln, statt sich durch Checks and Balances gegenseitig zu behindern, desto mehr wird er zum Schreckensbild liberalen Denkens.
Und hier setzt meine Konzernkritik auch an: Wenn – wie in der „Deutschland AG“ – die Verbindung zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen, seien sie formeller, informeller, personeller oder sogar nur persönlicher Art, immer intensiver wird, wenn die Mechanismen der Entscheidungsfindung immer mehr integriert werden (wie etwa bei Regulierungen des Banksektors, bei denen Banker die wesentlichen Berater sind), dann brechen eben diese Checks and Balances weg und wird das entstehende Konglomerat bedrohlich für die Freiheit der Anderen.
Zudem ja auch „Gewalt“ in diesem Fall eigentlich zu unspezifisch ist. Sogar „strukturelle Gewalt“. Zwang können gerade in Zeiten mit hoher Arbeitslosigkeit, in ländlichen Regionen etc. auch ausüben, und das rechtliche Geflecht durchzieht ja jedes Unternehmen. Wenn ich Kohle unterschlage oder Steuern hinterziehe gibt es ja in jedem Fall staatliche Sanktionen. Und diese Mitarbeiterüberwachung greift ja ggf. noch viel tiefer ein, als Staat das tun würde – wenn Swingerpartyfotos erschnüffelt werden oder das Engagement in einer Moschee. Und das fängt ja schon bei Bekleidungsregeln an.
Aber sonst: Ja.
@Karsten: Ich stimme dir weitestgehend zu, aber der wichtigste Unterschied zwischen staatlichen und privaten Institutionen ist m.E, dass sich private Institutionen selbst tragen müssen, während das für staatliche nicht der Fall ist. Aus diesem Grund können staatliche Institutionen eine stärkere Integration der Entscheidungsfindung, wie du es nennst, erreichen.
Für den Fall funktionierender Demokratie ist es ein weiterer Unterschied, ein sehr relevanter zumal, dass das Agieren staatlicher Institutionen i.d.R. deutlich stärker an Gesetze gebunden sind – und zudem der demokratischen Kontrolle unterliegt. Damit sind staatliche Institutionen, grundsätzlich, eher einem vernünftigen Interessenausgleich zugänglich, und zwar auch dann, wenn die Macht einseitig verteilt ist. Okay, klappt nicht immer. Aber, ich behaupte mal, viele oder sogar die meisten Sauereien privater Firmen, beileibe nicht nur der Konzerne, laufen unentdeckt. Diejenigen, die sowas veranstalten, z.B. das Ausspionieren von Aktionärskritikern oder Mitarbeitern, die wähnen sich oft genug im Bereich der „Privatautonomie“ bzw. vertrauen dem Gedanken: „In meinem Betriebsreich darf ich tun und lassen, was ich will“.
Ich stimme euch allen entschieden zu hinsichtlich der Gefahren, wenn staatliche Institutionen und private Wirtschafts- und Herrschaftseliten – gegen die Übrigen (wir) – gemeinsame Sache machen. Leider haben wir diese Entwicklung in steigenden Maß – wofür ja auch die Verbreitung von höchst seltsamen Begriffen wie „privat public partnership“ ein Indiz ist, oder auch die engen Verschwisterungen zwischen privatwirtschaftlichen Beratern und Lobbyisten und übernationalen Gesetzesgebern.
Da wächst etwas im Dunklen, was nicht gut für die Menschen ist, die durch so etwas (oft auch noch intransparent) beherrscht werden.
Wobei aktuell die Exekutive doch sehr darauf drängt, ihre Willkürspielräume zu maximieren – bis hin zur Ignoranz von Urteilen, z.B. im Falle der Videoüberwachung von Demonstrationen. Und man „Eliten“ als strukturell, nicht unbedingt personell, verstehen sollte.
Ich stimme Karsten auch im Wesentlichen zu, würde aber, gerade im Hinblick auf die Überschrift dieses Threads hinzufügen: Bei Public-Private-Partnership verschwimmen die Grenzen mehr und mehr. Wenn Unternehmen partiell hoheitliche Funktionen übernehmen (private Sicherheitsdienste, privat betriebene Gefängnisse, privat betriebene Wohnheime und Sammellager für Flüchtlinge, Unternehmen wie Accor und Sodexho, die sozusagen ausgelagert Leistungen der Sozialhilfe übernehmen, private Unternehmen, die so etwas wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen anbieten und dafür Vermittlungsprämien von den ARGen bekommen), dann werden diese sehr undeutlich. Das ist ja das, was unsereins als „Refeudalisierung“ kritisiert.
Btw.: Mit dem klassischen Unternehmertun hat das alles freilich nichts zu tun. Das ist ja der Grund, weswegen ich verschiedentlich schrub, der Begriff „Neoliberalismus“ sei zur Kennzeichnung des zurzeit laufenden gesellschaftlichen Umbaus schon nicht mehr geeignet, sondern bezeichne eher eine historisch bereits überholte Formationsphase dieses Umbaus, für die etwa die Namen Thatcher, Reagan, Gonzalez und eingeschränkt Kohl stehen.
Die Exekutive mag drängen und sie drängt auch. Trotzdem wird sie in ihrer Machtentfaltung gebremst. Nicht jede dreiste Senatorenmeinung setzt sich am Ende durch. Und sei es, dass er selbst von jenen Institutionen festgenagelt wird, deren Urteil er nicht zu akzeptieren bereit war. Oder sei es, dass er seine Macht verliert, ganz demokratisch und auch genau deshalb, weil er die Spielregeln der Demokratie verachtet hat. Da laufen mehrere Sicherheitssysteme – und am Ende setzt sich die Dreistigkeit eben nicht durch. Und das, genau das ist ein relevanter Unterschied – auch wenn die dafür notwendigen Prozesse oft zu langsam verlaufen. Und oft: auch garnicht bzw., wie im Fall der Resisdenzpflicht von Flüchtlingen, mit dutzendjähriger Verspätung erst.
@Che:
Alles richtig, aber den Begriff „Refeudalisierung“, das weiß ich immer nicht, was der erläutern soll … Leibeigene?
@Katzenblogger:
Aber nur ein ganz klein wenig vom Verfassungsgericht. Und so gewaltig sind die Unterschiede nach der Abwahl der Großen Koalition nun auch nicht; der Übergang zu Rot/Grün einst hat die Lage noch verschärft. Dreistigkeit setzt sich seit der „Wiedervereinigung“ doch recht konsequent durch.
Na ja, abgesehen davon, dass zur 1-Euro-Jobarbeit gezwungene Hartz4er tatsächlich Hörige sind mit einem den Schuldknechten im Feudalismus ähnlichen Status meint der Begriff durchaus etwas Anderes. Das Wesen des Feudalismus war, dass staatliche Strukturen zumindest teilweise, im Absolutismus dann in Totalität Privateigentum des Fürsten waren. Und nicht nur der Fürsten alleine, es gab da zum Beispiel auch Steuerpächter, Privatpersonen, die selber Steuern einzogen und davon dann ein paar Prozent behalten durften. Der von der Französischen Revolution ausgehend sich entwickelnde moderne Staat zeichnet sich hingegen dadurch aus, dass es Privateigentum an Produktionsmitteln gibt, alles, was mit hoheitlichen Funktionen oder öffentlichen Dienstleistungen wie z.B. Armenfürsorge verbunden ist aber zunehmend öffentliches Eigentum in staatlicher Kontrolle ist oder zumindest idealtypisch sein sollte. Staatliche Institutionen von Rentenkasse über Arbeitsamt bis zum Sozialamt sollten unabhängig von wirtschaftlichen Interessen von irgendwem dem Gemeinwohl dienen. Eine Privatisierung solcher Institutionen bzw. die Vermischung staatlicher und privater Betreiber mit dem Ziel des Erwirtschaftens von Gewinn bei den privaten Betreibern bedeutet einen Rückfall in Verhältnisse, die strukturell dem Feudalismus ähnlich sind.
Meiner Beobachtung nach führt das Zusammengehen staatlicher und „privater“ Herrschafts- und Wirtschaftsinteressen ganz real zu neofeudalen Verhältnissen, jedenfalls, wenn man die Umgangsformen und die besondere, gegenseitige Wertschätzung der Entscheidungsträger anschaut, oder die Ausbildung von Hofstaatsstrukturen rund um die politischen Entscheidungszentren, inklusive Hofschranzentum.
Warum setzte ich privat hier in Anführungsstrichen? Ich finde, dass das Wort privat inzwischen ein nebelbildendes Unwort geworden ist, ein Nebelwort in der politischen Debatte. Denn Wirtschaftsmacht ausübende Privatinteressen von Konzernen oder große Privatinstitutionien sind ja tatsächlich Kollektivstrukturen und stehen in der Realität eher im Gegensatz zum Individuum, dessen Privatheit, Geschütztheit und spezifischen Freiheitserfordernisse das Wort privat imho eigentlich mal meinte.
@Che:
Danke. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das der Komplexität und dem viel tiefer greifenden Diktat funktionaler Differenzierung moderner, industrieller und postindustrieller Gesellschaften, die ja da mitten hindurch geht durch diese Kopplung staatlicher und ökonomischer Funktionssysteme, gerecht wird. „Neofeudalismus“ finde ich treffend z.B. im Falle Nordbrasiliens, wo tatsächlich neue Formen der Sklaverei entstehen – wo also agrarische Strukturen vorherrschend sind. Aber trotz all der zutreffenden Strukturmerkmale suggeriert „Neofeudalismus“ eher die reine Repression und eine Reduktion auf Besitzverhältnisse, was Formen der Macht, wie Foucault sie beschreibt, oder „anonymen“, „überpersönlichen“ System/Umwelt-Beziehungen im Sinne Luhmanns nicht gerecht wird. Auch dem Marxschen Kapital nicht.
Das Problem habe ich ja gerade mit den „Gouvernementalitätsstudien“, dass Macht wieder als Herrschaft gedacht wird.
Berlusconi oder Putin kann man als Beispiele eines gelebten Neofeudalismus nehmen, und in beiden Fällen ist die Verknüpfung des Staates bzw. dessen politischer Herrschaft mit Wirtschaftsinteressen sehr deutlich, finde ich. Wobei ich weniger das extrovertierte Gehampel dieser beiden neofeudal finde, das aber auch, und mehr das, was in deren Umfeld geschieht. Ich sehe da jeweils die Ausbildung von Feudalstrukturen.
Das geht aber ja nicht „Von oben nach unten“, sondern auch über allerlei horizontale Verknüpfungen und Netzwerkstrukturen – bei Berlusconi freilich noch stärker als bei Putin. Und jetzt betonen, was man da sieht, ist ja kein Argument 😉 …
Ich finde, der folgende Film (ARD:Kik-Story) ist sehr sehenswert, sowohl in Hinblick auf refeudale Strukturen innerhalb eines „privaten“ Betriebes, als auch für jegliche Kapitalismusanbeter, die ungeregelte Marktwirtschaft und Freihandel für das Non plus ultra halten.
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=5063630
Das muss man gesehen haben! Und sicher auch das feiste Lachen von Stefan Heinig.
Ich verbinde den Begriff Feudalismus weniger mit Absolutismus, und mehr mit einer Geselslchaftsordnung, deren politische und ökonomische Machtausübung auf Grundbesitz basiert, verbunden mit einem vielfachen, untereinander vernetzten Geflecht von Adligen, Fürstentümern, Herzögen usw. usf.
Neofeudalismus basiert hingegen nicht mehr auf Herrschaft und Abhängigkeit mittels Grundbesitz (bzw. dessen vorheriger, gewaltsamen Inbesitznahme), sondern – allemal abstrakter – auf Besitz und Eigentum als zentrale Machtquelle und auch Machtmittel, mit dessen Hilfe Menschen in Abhängigkeit gehalten werden bis hin zu bösartigen Formen der Ausbeutung und neofeudalen Machtausübung, wie sie das Beispiel der Kik-Textilkette vielfach deutlich macht. Man bedient sich hier selbstverständlich auch anderer, verfügbarer Quellen von Macht, also nicht allein ökonomischer Macht. So haben hier Juristen und Marketingleute ebenfalls wichtige Funktionen, und das Neofeudale zeigt sich in deren Einsatz als Machtmittel bzw. zur Unterdrückung von kritischer Öffentlichkeit.
Ich sehe das doch richtig, kritische Öffentlichkeit war Feudalherren (gleichwohl ob feudal oder neofeudal) immer besonders verhasst, oder?
Und dort, wo sich Staat und Wirtschaftsmacht verbünden bzw. zusammenwirken, dort verstärkt sich imho der Schlag ins Neofeudale, was sich auch an Habitus und Repräsentationsformen der „Neofeudalherren“ deutlich machen lässt.
Ist das alles so absurd, wie ich es mir zusammendenke?
Nö, aber verkürzt. Ein Bundeskanzler oder Richter hat ja auch nicht viel Besitz, ein Evolutionsbiologe auch nicht, aber mächtig sind sie trotzdem.
Grüss Euch!
Ich sag mal was zwischendurch:
Den Gangster-Film, den Katzenblogger verlinkt hat, hab ich auch gesehen. Wenn der so im deutschen TV läuft, ist die Sache wahrscheinlich viel schlimmer, als sie dort erscheint.
Die Rechtfertigung dieser dauernden körperlichen und seelischen Gewaltanwendung durch alle möglichen marktradikalen, liberalen, libertären, anarchokapitalistischen, anarchistischen, konservativen, oder wie sie sich alle so nennen, Diskutanten und ihrer Blogs, die sich, wie ich sehe, hier und bei Exportabel u. a. immer noch tummeln, ist es, die eben eine Diskussion verunmöglicht. Mir jedenfalls. Das verunmöglicht auch Diskussionen über ganz andere Dinge, die direkt wenig damit zu tun zu haben scheinen. Die sind aber diesbezüglich nur kontaminierte Subthemen.
Witzig ist immer der Vergleich mit griechischen Molotow-Cocktails.
T. Albert! Freu!!!!! Welcome back!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Super!!!!!!!!!!!
Und: Ja! Ich habe das ja auch weitestgehend aufgegeben. Wobei Karsten doch noch eine Ausnahme bildet.
Ich muss mir die noch angucken, die KIK-Geschichte. Die war gestern auch Riesenthema bei Twitter, und überhaupt …
Ich würde den Begrifflichkeiten des Katzenbloggers hier weitgehend zustimmen und denke dabei auch noch an Habermasens Strukturwandel der Öffentlichkeit, in dem dieser die Rückkehr der Medien zu weniger emanzipativ-diskursivem Meinungsaustausch hin zu einer Mischung aus Unterhaltung und Repräsentanz der Mächtigen ebenfalls als eine Art Refeudalisierung beschreibt, wobei mir der entscheidende Brückenschlag zwischen dem Einen und dem Anderen noch fehlt. Dennoch ist „Refeudalisierung“ erstmal für mich ein provisorischer Arbeitsbegriff, bis mir – oder jemandem von Euch – ein passenderer Terminus einfällt.
T.Albert, willkommen auf Deck!
Die Refeudalisierung bezieht er dort aber ganz explizit und ausschließlich auf Medien, das hatte ich mal nachgeschlagen – und bei den Medien, die kenne, ist die Begrifflichkeit aus der TdKH treffender: Kolonisierung durch Systemimperative mittels der generalsierten Kommunikationsmedien Macht und Geld. Seine Machttheorie ist da teils verunglückt, weil er das nicht auf die Gründe, die administratives Handeln antreiben, rückbezieht, sondern diese rein funktionalistisch deutet, und das ist dann der Gegensatz zum Foucaultschen Macht/Wissens-Komplex.
Ich glaube, die Gefahr, dass hier viele Ultraliberale aufschlagen, ist sehr begrenzt, T.Albert. Deren Diskussionsfreude beschränkt sich doch überwiegend auf wortreiches Schulterklopfen und radikalkapitalistische Argumentationsreproduktion. Darum, miit den Themen hier können, vor allem wollen, die meisten dort nichts zu tun haben. Leute wie Karsten einmal ausgenommen. Ich meine, was sollen die denn zu Themen rund um Kik sagen, wenn sie jeglichen staatlichen Regulationsversuch als „Sozialismus“ empfinden, als Weg in Unfreiheit und „Knechtschaft“ (ganz besonders skurril ist dieser dort tief empfundene Gedanke, wenn man genauer durchdenkt, was genau Kik betreibt, nämlich die Erzeugung von Unfreiheit, Unrecht, ökonomische Herrschaft, Prekariat und Ausbeutung).
Bleib mal ruhig hier, T.Albert.
Katzenblogger, verzeih mit, aber diese Deine Worte wären mein Part gewesen …
Hmm. Wenn das so ist. Du könntest doch deinen Namen druntersetzen? Oder mein Posting löschen und es zu deinem machen? 🙂
Karsten meine ich auch nie!
Ich wollte nur mal sagen, wieso ich immer wieder die Schnauze voll habe und unter Deck gehe, nachdem ich mich so lange mit Gewaltliebhabern rumgezankt habe, auch hier, auch wenn hier nicht so viele aufschlagen.
Und ihre Blogs guck ich mir schon gar nicht mehr an. So hart will ich nicht aufschlagen.
Außer Robert Michel, der ganz freundlich ist, und Karsten, der kein Ultra ist, habe ich hier bislang eigentlich keinen gesehen.
T.Albert, das hier ist ein sicherer Hafen
und das auch für manchen klugen Gedanken
man will hier niemand kränken oder bestrafen
und diskutiert hier ohne künstliche Schranken
🙂
Hach, das ist ja immer wieder ergreifend, diese Michausnehmerei. 🙂
Von Che fühlte ich mich zuletzt bei „Schluss mit Lustig“ aber durchaus doch schon gemeint. Vor allem, da er aufgrund eines meiner Beiträge BLOG die Verlinktheit kündigte, der ganz sicher nicht so war, wie er das zusammengefasst hat. Aber gut, das ist vielleicht auch kein Thema für diesen Thread.
@Katzenblogger:
Ich habe den Bericht nicht gesehen und kann speziell zu KiK nichts sagen. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass viele der Auswüchse, die gerade in der Textilproduktion entstehen, ja auch nicht ganz so ohne staatliche Eingriffe entstanden sind. Nicht von Seiten des deutschen Staates, dafür aber von den Staaten, in denen dann produziert wird. In den Sonderwirtschaftszonen werden staatlicherseits Kritik und Eigenorganisation verboten und teils auch gewalttätig unterdrückt, der Staat stellt den Konzernen seine Polizeigewalt zur Durchsetzung ihrer privaten Interessen zur Verfügung.
Public-Private-Partnership eben.
@all:
„Neofeudalismus“ finde ich auch deswegen nicht ganz unpassend, weil eine mich schockierende Entwicklung die ist, dass Macht immer mehr in den Händen einzelner Personen, auch unter Umgehung oder gar (partieller) Bündelung von Institutionen, konzentriert wird. Berlusconi ist da ein schönes Beispiel, aber auch die Multimanager mit Aufsichtsratsmandaten, bei denen sie ihre eigenen Aufsichtsräte beaufsichtigen und sich so in ein undurchschaubares Netz verstricken. Und dabei sich gegenseitig sowohl Kapital als auch Macht zuschanzen, siehe mal Mannesmann.
Das sind Cliquen und Netzwerke, die nur so agieren können, weil die Strukturen eben so sind und jegliche Gegenwehr weg erpresst wurde. Ich glaube nicht, dass man das an einzelnen Personen fest machen kann. Am Erbschaftsrecht schon, da gibt es dann Analogien zum Adel.
Neinnein, man kann die Gründe für die Veränderungen sicher nicht an einzelnen Personen fest machen. Aber besagte Cliquen und Netzwerke haben die Voraussetzungen dahingehend genutzt, sich selbst mehr und mehr zu etablieren. Übrigens nicht im Sinne einer Weltverschwörung, sondern im Sinne eines Adels – deine Hamburger Freunde, auf die Du mich im Rahmen der Bildungsabstimmung aufmerksam gemacht hast, wirkten für mich eigentlich weniger bürgerlich als vielmehr adlig, auch ohne ein „von“ im Namen. Also, im Selbstverständnis, meine ich.
Ja, da ist schon was dran. Die betreten Räume mit angeborenem Herrschaftsanspruch und marineblauem Blazer. Die von der Leyen und der Guttenberg, nun doch „von“, die haben diese Aura auch.
@Karsten: Das meinte aber keinesfall Dich, sondern die Kommentare von Freiherr Markt et al, die ich durchaus kliinisch nennen würde,l aber doch nicht Dein Eingangsposting, Mensch! Ich finde bei Euch ja nur seltsam, dass Ihr solchen Unfug nicht angreift, wohl aber sich darauf beziehende Metakritiken z. B. a´la Huch (der weder ich bin noch jemane aus meinem engeren Umfeld). Das kommt dann rüber als ein Einverständnis mit tatsächlich menschenverachtenden Positionen und Zensurmentalität mit Kritiken daran.
Ist mir nie so aufgefallen, Che. Bei mir speziell ist es so, dass mir Freiherr Markt kaum satisfaktionsfähig erschien. Ich kann jemanden, der so argumentiert, einfach kaum ernst nehmen, will es auch gar nicht, da kommt allerhöchstens mal ein entrüsteter Kommentar. Schweigende Zustimmung ist das nicht, eher ein so großer Widerwillen, dass mir die Worte fehlen.
Huch war am Anfang gut, aber ganz in der Linie deiner „klinisch“-Argumentation (die ich im Übrigen ebenso bedrohlich finde, wie manches, was ihr als „neurechts“ oder ähnlich bezeichnet) ging er irgendwann dazu über, Rayson Psychotherapie zu empfehlen – und dafür hätte ich ihn als Admin wohl auch gesperrt.
Der Diskussion hätte im Übrigen der ein oder andere, der hier diskutiert, gut getan (ich will es T. Albert aber nicht zumuten, sich so harten Tobak durchzulesen). Und das vielleicht nicht nur von außen metakritisch, sondern auch mal zum Inhalt. Denn die Fragen, die ich mit meinem Beitrag aufwerfen wollte, scheinen mir da auch noch nicht ausreichend diskutiert.
@momorulez:
Nicht wahr?
@momo: Mit Erbschaft hat die Vererbung von Status recht wenig zu tun. Wenn man den Grundstein einer Kariere legt, gibt es (zum Glück) noch nichts zu vererben. Es sind eher so Dinge, wie die richtigen Umgangsformen, Kontakte und ein erfolgreicher Mind-Set, durch den Status von Generation zu Generation weitergegeben werden kann.
@Robert Michel:
Die kann man indirekt auch vererben. Und die richtigen Schritte einleiten.
@Karsten:
Nö. Was Du an „klinisch“ bedrohlich findest, versteht wohl kaum jemand besser als ich, und es ist trotzdem einigermaßen absurd, wer da allergisch drauf reagierte, Dich meine ich nicht – und die in der Diskussion vertretenen Positionen sind reale, gesellschaftliche Machtverhältnisse, nicht irgendein Smalltalk. Das meint T. Albert ja. Und dieser übliche utilitaristische Quatsch, der an Ausnahmesituationen fest gemacht wird wie an dieser „Triage“, geht eben davon aus, dann, wenn er in einer solchen Diskussion geäußert wird, dass ein Drittel eben nur bedingt lebensberechtigt ist, weil es eben nicht als Ausnahme, sondern als Kriterium richtigen Handelns unter Bedingungen der “ Knappheit“ angeführt wird.
Und die Haltung Mesnchen gegenüber, die da im Namen eines „Realismus“ und „Funktionalismus“ eingenommen wurde, die ist Soziopathologie. Das ist irre.
@Robert :
Ich habe gerade ein Unternehmen gegründet und kann Dir sagen: Schon all die Eigenkapitalregeln strafen Deine Theorie mit realem Hohn. Das ist für 99% aller Fälle Unfug, und auch ich konnte nur gründen, weil ich geerbt habe.
Dass Du geerbt hast, ist im Rahmen dieser Diskussion eine recht amüsante Information.
War nicht viel, und ich wohne darin, habe ein Drittel selbst abbezahlt – aber es war beleihbar. Klarer Startvorteil, und ohne zwei Eigentumswohnungen gäbe es unser Unternehmen nicht …
Ja, jetzt hab ich den harten Tobak gelesen.
Momorulez hat recht. Das meine ich. Das halte ich nun auch für klinisch. Vielleicht ist das auch Psychofolter im Kindergarten, was da so zu lesen ist. Es verhält sich ja nun umgekehrt:
pathologisiert und für blöd erklärt werden diejenigen, die diese grandiose „Ökonomie“ nicht mitmachen können.
Und die „Psycho-Ökonomie“, die anlässlich der Duisburger Getöteten betrieben wird, lässt einem, der nie zu Massenveranstaltungen geht, also echt unschuldig ist, ganz „alttestamentarisch“ das Blut in den Adern gefrieren. Auch das Bezeichnende „neutestamentarisch“ stammt von der Rasse der Antisemiten, das nur nebenbei. Woher wissen eigentlich Frau Herrmann und der Autor dieses „antikonsumistischen“ Aufsatzes, wer Drogen nahm und deswegen so doof und unmoralisch war zu sterben? Schön auch die Vorstellung von Freiheit, die sich da formuliert.
Ja, das Blut in den Adern gefrieren. Da hauen sogar die oft blöden“warm“ und „kalt“-Metaphern hin. Mich hat immer sehr beeindruckt, wie Lawrence Olivier im „Marathon Man“ den Mengele spielte – dessen Mimik wird da stilistisch adaptiert. Das war kein Nazi-Vergleich und soll niemanden mit Mengele vergleichen; es geht um eine Haltung, ein Kalkül, der arschkalten Notwendigkeitsbehauptung mit sadistisch-eliminatorischen Unterschwingungen.
Genau deshalb doch immer diese Empörung, wenn ich mal wieder „so emotional“ vor mich schreibe. Das bedroht halt eine solche Haltung, die sich dann zugleich scheißüberlegen fühlt. Mal kurz ganz selbstbewußt geschrieben.
Die Triage lieferte übrigens schon nach dem Ersten Weltkrieg den konkreten Begründungszusammenhang für die „Euthanasie“ in den Heil- und Pflegeanstalten, die dann zum Modell für den Holocaust wurde. Die entsprechende Debatte bei den BLOGs vollzieht deren Anfangsargumentation nach, das ist ja der Hammer.
Noch mal, Che: Das Problem existiert, es muss behandelt werden, und es hat auch Folgen zum Beispiel für das Problem, das Friedman und dieser junge Mann in dem Video diskutieren: Wie viel Geld muss ich investieren, um bestimmte Risiken zu minimieren? Ich finde schade, dass das Thema eigentlich viel zu kurz kam in der Diskussion. Denn dabei geht es ja nicht um Extremfälle, sondern um den Alltag von Ingenieuren und Produktentwicklern.
Und dass der Übergang zur Euthanasie da möglich ist, ist klar. Ein Grund mehr, weder eine so widerliche Position wie mancher Diskussionsteilnehmer einzunehmen, noch gleich „Euthanasie“ zu schreien, wenn es eben gerade nicht darum geht, sondern man sich fragt, wie man das ganz reale Problem angehen will.
Zwischen einem echten Auswahlproblem bzw. tatsächlich nicht unbeschränkt mobilisierbaren Ressourcen bei bestimmten Fragestellungen und dem kalten „so ist nun einmal die Welt“ bestehen noch weite Unterschiede. Und das erst recht, wenn real exisiterende Einkommensunterschiede zur Grundlage genommen werden, um unterschiedlichen Zugang zu existenznotwendigen Gütern zu rechtfertigen.
Bei bestimmten Argumentionmustern ist der Schritt zu einer Zweiklassenmedizin, bei der die Menschenwürde der Einkommensschwachen einen real geringeren Wert erhält, frappierend gering.
Wenn dann – in völliger Verkennung der Auswahl- und Bewertungsmechanismen in der Notfallmedizin – auch noch kenntnisfrei sowie lernresistent behauptet wird, dass eine Auswahl anhand eigener (!) ökonomischer Präferenzen sei „normal“, dann schwingt da etwas herein, was ich als sehr unangenehm empfinde. Ich finde, Momorulez hat das sehr schön zum Ausdruck gebracht.